PROJEKT LOFTAUSBAU – wie man eine offene Küche perfekt ins Wohnzimmer integriert.

Coole Wohnküche Loft

Eine offene Küche ist was Tolles. Finde ich zumindest. Es gibt natürlich auch die Mitglieder der Anti-Offene-Küche-Fraktion, die der Meinung sind, Küchen gehören hinter verschlossene Türen. Vor allem wegen der Geruchsbelästigung. Kein unschlüssiges Argument, doch die Vorteile offener Küchen wiegen für mich die fünf Mal im Jahr, in denen ich mir ein Steak brate und dabei fast die Bude brennt, locker auf.

Ein oft gehörtes Argument pro offene Küche ist, dass man „voll integriert bleibt“, wenn man Gäste hat und in die Küche muss. Zugegeben, nicht unwichtig – aber so viele Gäste haben wir nicht, dass ich daran ernsthaft meine Zimmeraufteilung ausrichten würde.

Ich sehe den Vorteil eher darin, mir Sonntags während des TATORTs einen Jogurt aus dem Kühlschrank holen zu können. Oder dass ich, wenn ich nach dem Kind-ins-Bett-bringen um halb neun anfange, mir einen Salat zu schnippeln, dabei Goodbye Deutschland gucken kann.

Aber völlig egal WESHALB man sich für eine offene Küche entscheidet – WENN man es tut, sollte man es möglichst hübsch tun. Denn, das ist auch ein Argument gegen offene Küchen: Es könnte die Optik versauen. Was es meiner Meinung nach auch tut, wenn man sich eine Null-Acht-Fuffzehn-Küchenzeile lieblos ins Wohnzimmer knallt.

Ich hab da ein paar Tricks, mit denen ihr eine offene Küche so schön und cool ins Wohnzimmer integriert, dass ihr gar nicht mehr vor die Tür wollt. Das Beste daran: Die Küche muss nicht mal teuer sein.

1. Verabschiedet euch von dem Gedanken, dass eine Küche unbedingt weiß sein muss. Je weniger die offene Küche nach Küche aussieht, desto besser.

Ich hab nix gegen weiße Küchen. Im Gegenteil, ich finde sie sehr hübsch. Weil clean und skandinavisch. Aber weiß sieht halt gleich sehr nach Küche aus und das tut bei einer Wohnküche nix Gutes fürs Gesamt-Konzept. Seid also ruhig mutig und lasst den Gedanken an alternative Farben zu.

Wir haben zum Beispiel eine IKEA-Küche mit dunkelgrauen Fronten.

An dieser Stelle möchte ich kurz einschieben, dass ich ein großer Fan von IKEA-Küchen bin. Fast alle meiner Freunde und Bekannten machen einen großen Bogen um IKEA-Küchen, seit sie aus dem Studentenalter raus sind. So nach dem Motto: jetzt verdiene ich Geld, jetzt kauf ich was gescheit’s. Ich verstehe gar nicht, warum. Klar, wenn ich 40.000 Euro für eine coole Poggenpohl-Küche hätte, würde ich auch an IKEA vorbeilaufen. Wenn nicht: nicht. Denn die Schränke, Fronten, Arbeitsplatten usw. von IKEA sind top. Der Trick ist, sich gute Elektrogeräte dazu zu kaufen – denn das können andere tatsächlich besser.

Aber zurück zur Farbe.

Falls ihr Angst davor habt, dass eine dunkle Küche düster wirkt, kann ich euch beruhigen. Das passiert nicht. In unserem Fall werden Küche und Wohnzimmer eher zu einer stimmigen Einheit, weil die Küchenmöbel eben mehr nach Möbel, als nach Küche aussehen.

Wohnküche Loft graue Küche

2. Trennt den Küchenbereich durch einen anderen Boden optisch ab

Dieser Tipp ist wahrscheinlich eher für die Eigenheim-Besitzer unter euch interessant, denn wer will als Mieter schon in einen neuen Boden investieren, den man bei Auszug nicht wieder mitnehmen kann. Wenn euch die Wohnung oder das Haus aber gehört, solltet ihr unbedingt darüber nachdenken.

Wenn die offene Küche im Wohnzimmer ihren eigenen Boden hat, gebt ihr dem Raum mehr Struktur. Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr für den Küchenbereich einen unempfindlicheren Boden wählen könnt. Dass beide Böden gut zusammenpassen müssen, versteht sich hoffentlich von selbst! 😉

Es gibt sicher ganz viele Kombinationen, die super aussehen. Da wir in unserem ganzen Loft Eichenholzdielen liegen haben, fanden wir dazu für die Küche mediterrane Zementfliesen toll.

VIA Fliesen coole Zementfliesen

Unsere Zementfliesen sind von VIA. Und ja, die Dinger sind etwas teurer als normale Fliesen (auch die Verlegung kostet mehr, da sie ziemlich aufwendig ist), aber ich finde, es lohnt sich. Es sieht einfach hammermäßig gut aus, davon abgesehen sind die Fliesen imprägniert und gewachst ziemlich unempfindlich. Durch das Muster sieht man zum Glück auch nicht sofort jeden Krümel und Wasserfleck!

Mehr Infos über unsere Zementfliesen gibt’s demnächst in einem separaten Post.

3. Schafft mit einem freistehenden Kühlschrank eine Verbindung von Küche zu Wohnzimmer

Ihr habt die Küche mit einem anderen Boden optisch vom Wohnzimmer getrennt? Gut. Jetzt müsst ihr die beiden Bereiche wieder miteinander verbinden. 🙂 Richtig gelesen. Das Gesamtbild wird einfach stimmiger, wenn man Küche und Wohnzimmer zwar fürs Auge optisch trennt, dann aber durch ein Element, das zwischen den beiden Bereichen steht, wiederum eine Verbindung schafft. Das geht zum Beispiel perfekt mit einem freistehenden Kühlschrank – denn ein Kühlschrank muss nicht zwingend in der Küche stehen. Zumindest, wenn er so cool aussieht wie unser Retro-Kühlschrank von SMEG.

Wohnküche offene Küche SMEG Kühlschrank

Theoretisch könnt ihr die Verbindung statt mit einem freistehenden Kühlschrank, auch mit einem Küchenbuffet schaffen. Oder mit einer Geschirrvitrine.

4. Grenzt die Küche wenn möglich mit einer Kücheninsel vom Wohnzimmer ab

Mein Tipp Nr. 4 geht natürlich nur, wenn der Küchenbereich groß genug ist. Eine Kücheninsel in einen 20 qm-Raum zu quetschen wäre eher kontraproduktiv. Aber wenn der Raum groß genug ist: prima! Denn erstens dient die Insel damit als Raumteiler, zweitens gewinnt ihr mega viel Stauraum. Drittens, Arbeitsfläche! Und viertens bedeutet das die Möglichkeit für mehr Licht in der Küche. Denn Lampen über einer Kücheninsel sehen super aus – sofern da nicht schon eine Dunstabzugshaube hängt. Und mehr Licht ist immer gut.

Wohnküche Kücheninsel

Wir haben uns für zwei Lampen im Industrielook entschieden. Natürlich in mint. (Geshoppt bei car-Möbel)

Wohnküche Loft Lampen Industriestyle

Das Thema „Kücheninsel als Stauraum“ bringt mich übrigens schon zu meinem nächsten Tipp. Und das ist fast der Wichtigste:

5. Verzichtet auf Oberschränke und macht stattdessen coole Wandboards

Ich bin kein Freund von Oberschränken. Warum? Ich finde Oberschränke per se spießig und einfach nicht hübsch. Dazu kommt, dass ich immer denke, die Dinger müssten doch abfallen. Weil da so viel drin ist und sie nur an vier Schräubchen hängen. 😉 Aber das ist nur mein Psychoproblem und nicht relevant.

Tatsache ist: Oberschränke sehen sehr nach Küche aus, weswegen ich sie bei einer Wohnküche eher ein No Go finde.

Ich gebe allerdings zu: Die Arroganz gegenüber Oberschränken muss man sich  leisten können. Platzmäßig, mein ich. Hat man eine Kücheninsel, ist man aber schon gut dabei, denn da kriegt man echt viel unter. Eine weitere Lösung, Töpfe und Geschirr zu verstauen, gibt’s mit Tipp Nummer sechs. Aber zuerst zur optischen Alternative zu Oberschränken, nämlich Wandboards.

coole Wandboards statt Oberschränke

Wandboards statt Oberschränke

Auf Wandboards kann man nicht sensationell viel unterbringen. Weil sie einfach nicht stabil genug sind, um euer komplettes Geschirr zu tragen. Aber Wandboards sehen toll aus, auf Wandboards könnt ihr eure schönsten Küchen-Sachen präsentieren, und das Beste ist: Auch Wandboards bieten die Möglichkeit, Licht in die Küche zu bringen. Denn noch cooler als Wandboards sind Wandboards mit LED-Lichtern.

Wohnküche Loft Holzbrett Regal

Wir haben unsere Wandboards im Internet bestellt. Sie wurden auf die gewünschten Maße zugeschnitten und die Auslassungen für die LED-Lämpchen auf Anfrage reingefräst. Wir haben die Lichter dann in die Holzbretter geklebt und diese an die Wand gedübelt.

6. Stellt euch für Töpfe und Geschirr ein dekoratives Regal auf

Ich hab es oben schon angesprochen: Tipp Nummer sechs ist eine weitere Geheimwaffe im Kampf gegen Oberschränke. Denn fehlen die, muss man sein Geschirr irgendwo anders unterbringen.

Eine sehr hübsche Möglichkeit dazu ist ein offenes Regal. Je schöner und wertiger dieses ist, umso besser.

Wir haben eins meiner Lieblingsregale in der Küche stehen, nämlich das von STRING. String-Regale gibt es schon seit den 50ern und sie sind absolute Design-Klassiker.

Wohnküche Loft cooles Regal

Wohnküche Loft cooles Wandregal

Kaufen kann man dieses Regal zum Beispiel im Online-Shop Geliebtes Zuhause.

Falls ihr euch für ein offenes Regal entscheidet, rate ich dazu, dort nur Küchenutensilien unterzubringen, die man oft benutzt. Die Sachen stauben sonst zu sehr ein. Wir haben in unserem Regal hauptsächlich unsere Töpfe, Pfannen, Müslischalen und Gläser, und da wir alles täglich benutzen, kommt der Staub gar nicht erst dazu, sich irgendwo draufzusetzen.

So ihr Lieben, das waren meine Tipps für ein cooles offene-Küche-Konzept. Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen etwas inspirieren!

Liebe Grüße,

Dagmar

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