Schöne Bäder haben mich schon immer fasziniert. Großzügig sollte ein Bad sein. Hell. Eine Mischung aus Spa und Wohlfühloase. Meine persönliche Bad-Realität sah in der Vergangenheit leider anders aus. Zumindest gehörte ich bisher immer zu denjenigen, die sich bei der Besichtigung einer neuen Wohnung schon freuen, wenn das Bad überhaupt ein Fenster hat.
Umso stolzer bin ich auf unser jetziges Bad. Es löst wirklich Glücksgefühle bei mir aus, wenn ich darin stehe! Oder sitze. Ihr wisst schon. Jedenfalls bin ich stolz und froh über dieses Bad… aaaaaber: es ist ziemlich zusammengeklaut, hihi. Ihr erinnert euch an mein Moodbook? Dem Bad habe ich darin besonders viele Seiten gewidmet…
In meinem Moodbook sind ganze Bäder, aber auch nur Bad-Details. Alles, was ich toll finde. Plus Infos wie Preise, Webseiten, Artikelnummern, etc.
Als ich wusste, wir sanieren eine Schreinerei, hat mein Herz für tolle Bäder natürlich erst mal JAU geschrien – dann hab ich mir mein Moodbook gegriffen und als ALLERERSTES mal das Bad geplant. War bei den vielen Inspirationen natürlich nicht schwer. Unsere Dusche ist jetzt die 1:1 Kopie einer Dusche aus der „Schöner Wohnen“. Von einem schwedischen Pärchen. Die Schweden, die können’s halt!
Cool fand ich vor allem das in die Mauer gezimmerte Ablagefach. Mann, was hab ich mich in meinem Leben schon über hässliche Duschregale aufgeregt… Die Zeiten sind vorbei!
Unsere Tip-Top-Kopie der schwedischen Dusche sieht so aus:
Statt der typischen Trennwand aus Glas schützt eine Mauer das Bad vor Überflutung. Auch die hat (nur wegen der Optik) eine Betonplatte – wie das superduper eingemauerte Ablagefach auch.
Und ganz nach dem Motto “wenn schon kopieren, dann richtig”, haben wir den Schweden sogar die Pflanze auf der Mauer nachgemacht. Unsere ist zur Zeit allerdings eine nicht besonders dekorative, weil noch viel zu murksige, Aloe Vera.
Besonders verliebt hatte ich mich in die mintfarbenen Mosaikfliesen.
In der Zeitschrift stand leider nicht, von welcher Firma sie sind, also musste ich mich selbst auf die Suche machen. Und das war schwerer als gedacht! Erst nach langer, langer Suche hab ich Mosaikfliesen in uni-mint gefunden. Allerdings nur online, und mal eben für tausend Euro Fliesen bestellen, die man nicht einmal vorher live und in Farbe gesehen hat – schlechte Idee. Ich Fuchs hab mir dann aber einfach einen Musterbogen bestellt und… tadaaaaaa! Die einzigen uni-mintfarbenen Mosaikfliesen auf dieser Erde waren perfekt. Ich also schnell die von uns benötigte Menge bestellt, bevor die Dinger wieder im Nirvana verschwinden.
Falls jemand an dieser heißen Information interessiert ist (für Aktualität kann ich nicht garantieren!):
Unsere Fliesen sind von „Mosaik in Fashion“ und die Farbe heißt famous-mint. Die Größe ist 2,4 x 2,4 cm und für einen Bogen (31,6 x 31,6 cm) haben wir 7,60 gezahlt.
Die Badewann haben wir etwas anders gemacht, als die Schweden: Wir haben sie nur außen gefliest, und oben die Betonplatte weggelassen. Außerdem haben wir die Armaturen nicht an der Längsseite, sondern an der Kopfseite positioniert.
So sieht es bei den Schweden aus:
Und so bei uns :
Eine andere Inspiration in meinem Moodbook war, die Wanne unters Fenster zu stellen. Und da wir im Bad zufällig ein ähnliches, großes Fenster haben, lag es natürlich nahe, es genauso zu machen.
Dass die Wanne nicht mittig unterm Fenster steht, war wegen der Breite der Dusche nicht möglich. Ich finde diesen Platz trotzdem supercool! Die Architektin hätte die Wanne lieber woanders platziert – und ja, es wäre schön gewesen, nicht jedes Mal mit einem Bein in die Wanne steigen zu müssen, wenn man das linke Fenster öffnen will… Aber man kann nicht alles haben. Und dieser Blick in unseren Innenhof während des Badens ist einfach ein Knaller! Gut – dass man mir beim Baden von der Terrasse des ersten Stocks aus auf die Brüste glotzen kann, ist nicht so cool. Aber das nehme ich einfach mal in Kauf.
Eine weitere Inspiration aus meinem Moodbook war ein Waschtisch aus Beton. Da wir ja auch die Betonelemente in der Dusche haben, war das natürlich passend.
Bei uns ist die Betonplatte allerdings in den Wänden verankert und “schwebt”. Wir hatten eigentlich extra einen schönen Syphon gekauft (da gibt’s tatsächlich Unterschiede), doch inzwischen haben wir uns für unter der Betonplatte einen Einbauschrank gegönnt, weswegen man den Syphon gar nicht mehr sieht. Dafür haben wir jetzt viel Platz für Handtücher, Medikamentenkiste, Fön und Co. Tip top, würde ich sagen!
Die Knöpfe an den Türen wollen wir übrigens schon ewig weiß streichen, aber wie das manchmal so ist… erst kommt man nicht dazu und irgendwann sieht man es nicht mehr. Auf diesem Bild sehe ich es leider ziemlich deutlich! 🙂
Ich gebe zu, die große Ablagefläche auf der Betonplatte verleitet dazu, seinen ganzen Firlefanz draufzustellen. Da muss man sich ein bisschen zurückhalten. Oder regelmäßig wieder Zeug wegräumen. So läuft es zumindest bei uns.
Alle Betonplatten (die großen und die kleinen) haben wir übrigens bei „Werkform“ in Köln anfertigen lassen. Die Jungs gießen eigentlich Möbelstücke aus Beton, kommen aber auch mit Platten klar. Man muss ihnen nur die Maße und eine kleine Zeichnung schicken. Es gibt aber auch noch einige andere Anbieter, die Beton nach Maß gießen. Diese Nische ist offenbar nicht GANZ so mickrig wie die der mintfarbenen Mosaikfliesen… 😉
Unser Waschbecken ist von Ikea (Modell „Yddingen“). Wir wollten unbedingt ein rechteckiges, bisschen größeres Becken und nichts am Markt hat uns so gut gefallen wie dieses. Dabei gleichzeitig ein paar hundert Euro zu sparen war natürlich ein cooler Nebeneffekt!
Keine Ahnung, wie das stille Örtchen der Schweden aussieht – unseres will ich euch der Vollständigkeit halber natürlich nicht vorenthalten. Et voilà!
Ich bin übrigens nicht nur in die mintfarbenen Mosaikfliesen verliebt, sondern auch in unseren coolen Fußboden. Den liebe ich so sehr! Ich finde die Fliesen so schön, dass ich mir das Muster glatt auf den Arm tätowieren könnte. (Gerade habe ich in der neuen FLOW übrigens über ein Label gelesen, das Muster alter Fliesen auf Tücher und anderen Kram druckt – die Geschäftsidee könnte von mir sein!)
Die Fliesen, die in Marrokko produziert werden, sind von „Replicata“ (www.replicata), eine Firma, die ich wirklich empfehlen kann. Die haben uns die Fliesen nicht nur monatelang gelagert (die Dinger müssen bis zur Verarbeitung staubtrocken lagern und wir hatten leider nur einen feuchten Keller in petto) – sondern, als einige der Fliesen nach dem auspacken leicht beschädigt waren, wurden uns auch anstandslos neue geschickt.
Jetzt komme ich zum letzten Highlight in unserem Bad: unser Oberlicht. Falls sich jemand fragt, was zum Teufel ist ein Oberlicht: Das ist eine Fensteröffnung in der Decke oder (seltener) in einer Wand, der einen Innenraum mit Tageslicht versorgt .
Unser Bad hat wegen des riesigen Fensters natürlich genug Tageslicht, aber der dahinter liegende Flur nicht. Er ist nicht nur relativ schmal, sondern geht zudem zur Nordseite raus. Das war auch der Grund, warum unsere Architektin den Flur gerne etwas breiter gemacht hätte – was allerdings mit einem kleineren Bad einhergegangen wäre. Und Bad sticht bei mir definitiv Flur. Richard hatte daraufhin die Idee, einfach einen Teil der oberen Wand in unserem Bad zu verglasen, damit der Flur heller wird. Eine sehr geniale Idee, wie ich finde. Über die freue ich mich auch mindestens einmal am Tag!
So ihr Lieben, das war ein Rundgang durch unser Bad. Ich hoffe, ich konnte den einen oder anderen vielleicht etwas inspirieren!
Liebe Grüße,
Dagmar